Mit weniger Energie weiter fahren und CO2 sparen
GRUNDSÄTZE (HYPERMILING generiert HYPERSMILING)
Hektisch Fahren ist der Verbrauchskiller Number ONE - bei allen Antriebsvarianten !!!
Nutzen Sie den Motor (vor allem Verbrenner/ICE) ausschliesslich zum Vortrieb!
Tempo Null - Motor Aus ImStillstand ist der Verbrauch pro km unendlich !!!
Weniger Bremsen -mehr 'Segeln' Fahren Sie so als hätten Sie keine Radbremsen!
Tempoamplituden reduzieren Fahren Sie gleichmässig und flüssig
Fahren Sie also wie ein Rad-Zeitfahrer oder Riesentorläufer:
Nehmen Sie das Tempo durch die Kurven möglichst mit / Fahren Sie (unter Berücksichtigung der Verkehrssituation) die Ideallinie und lassen Sie den Wagen rollen!
ECODRIVE ist der ideale Einstieg ins Hypermiling. Wer die Tipps beherzigt und übt wird bald feststellen dass Fahrspass auch Sparspass sein kann und eine Tankfüllung so -zig Mehrkilometer ermöglicht. Ist der Ehrgeiz einmal geweckt kann man weiteres Optimierungspotenzial nutzen. ECODRIVE 2.0 plus sozusagen: Ein kompletter Ratgeber hierfür findet sich auf www.ecomodder.com mit den '100+ Hypermiling Tips'. Allerdings sind hierzu Englischkenntnisse von Nöten...
Und Vorsicht: Nicht jeder Kniff ist auf allen Fahrzeugen anwendbar und Überoptimierung kann die Fahr- und Betriebssicherheit tangieren. Aufschlussreich und informativ ist auch www.spare-benzin.de
ECODRIVE - HYPERMILING
Mit ECODRIVE beträgt die Treibstoff-Ersparnis bei gleicher Fahrzeit 10 bis 15 Prozent.
Mit HYPERMILING haben Sie 10 - 15 Prozent länger Fahr-/Sparspass und verbrennen 25 bis 45 % weniger Treibstoff.
Mit ECODRIVE / HYPERMILING fahren Sie mit einem E-Auto weiter als die angezeigte, prognostizierte Reichweite.
Ein paar Tipps:
ROUTENWAHL:
Auch mit einer geschickten Routenwahl (z.B. mittels Google Maps) kann massiv Treibstoff gespart werden.
Ein Beispiel: CHAM - APPENZELL misst via 'Züricher Nordring' und Wil 129 km und beinhaltet ein beträchtliches Staurisiko.
Dieselbe Strecke via Lachen - Wasserfluh ist bei fast gleicher Fahrzeit 30 km oder rund einen Viertel kürzer.
Falls Sie hin und zurück fahren wählen Sie diejenige Strecke welche Ihnen auf dem Hin- oder Rückweg den tiefsten Verbrauch beschert. Ja, da gibt es Unterschiede wenn die Kilometerzahl nicht allzu stark differiert. Wählen Sie eher steilere, kürzere Aufstiege und längere, 'flachere' Abfahrten. Auch bei einer Rundstrecke kann der Verbrauch je nach 'Drehrichtung' variieren.
E-Auto:
Im Gegensatz zu Verbrennern (≈ 70 - 95 km/h) liegt das Tempo für maximale Reichweite hier deutlich tiefer, nämlich bei nur 30- bis 40 km/h (siehe TESLA 'S' und '3' - Rekorde auf dem Lausitzring mit ø 38- resp. 36 km/h ...).
Auf coupierten und kürzeren Überlandfahrten lohnt sich Hypermiling dank Rekuperation und erspart teure (im Vergleich zum heimischen Nachtstrom!) sowie zeitintensive Ladestopps unterwegs.
Ich steuere oft Fahrziele an welche -zig Kilometer über der Reichweitenangabe des Autos entfernt sind.
Und wenn das Display meldet: 'Sie können ihr Fahrziel nicht erreichen' - oder - 'Ladestation aufsuchen' ... ?
Dann kalkuliere ich wiederholt den effektiven Stromkonsum anhand der verbrauchten Batterieprozente und addiere die angezeigte (vom Fahrzeug prognostizierte) Restreichweite zu den bereits zurückgelegten Kilometern.
So bin ich immer exakt 'up to date' und kann schlüssig beurteilen ob ein teurer Ladestopp unterwegs entfallen kann.
TANKEN
Planen Sie das Tanken zeitig und verbinden Sie es mit einer Zweckfahrt. Es gibt 'Preisinseln' in der Schweiz. Und 'ennet der Grenze' kann Dieseltreibstoff pro Liter gar 35 Rappen günstiger sein.
Nord- und Ostschweizer können da natürlich am Ehesten (Austria / Samnaun) profitieren...
Ein 55 Liter Tank plus Nutzen der CH-Freigrenze von 25 Litern beschert dem Diesel-Hypermiler 2400 km Fahrautonomie.
E-Auto:
Planen Sie das Stromtanken vor der Fahrt um böse Überraschungen (teilweise mehrere hundert Prozent teurer als heimischer Nachtstrom!) bei Schnell-Ladesäulen zu vermeiden.
TEMPO NULL - MOTOR AUS:
Im Stillstand steigt der Verbrauch pro Strecke ins Unendliche! Jeder 17. Liter wird in den CH-Agglomerationen beim Halten (also im Stillstand !) verbrannt. Jährlich kann dies bis zu 400'000'000 (400 Millionen) Liter oder bis zu einer Million Tonnen CO2 entsprechen!!!
(VRV Art. 34 Abs 2 untersagt das Laufenlassen des Motors im Stand bei einer Busse von Fr. 60.-). Pro 4 Minuten Leerlauf verlieren Sie einen Kilometer Reichweite. Allein mit konsequentem Motorabstellen können Sie jährlich eine Tankfüllung einsparen. Das konsequente Abstellen des Motors beim Halten (oder kurz vorher!) ist im Agglo-Verkehr die wirksamste Einzelmassnahme des Autofahrers um Treibstoff zu sparen. Schalten Sie den Motor manuell aus wenn es die Start/Stopp Automatik nicht tut (deren Funktion hängt nämlich von vielen Parametern ab und ist sehr konservativ - z.B. bei BMW's:
da geht unter 3°C leider gar nichts mehr ... !!!). Schalten Sie dann aber unnötige Verbraucher temporär aus um die Batterie zu entlasten!
E-Auto:
Bei Bahnschranken oder Baustellen lohnt es sich das Fahrzeug auszuschalten. Um den Vortrieb zu unterbinden und Strom zu sparen kann bei kürzeren Halten auch die Wählschalter-Stellung 'N' oder gar 'P' gesetzt werden. Übung macht den Meister.
VERBRAUCHER
Schalten Sie unnötige Verbraucher (z.B. Sitzheizung, Abblendlicht im Stand, Klimaanlage im Winter etc. ) AUS und nötige Verbraucher NUR SELEKTIV EIN. 100 Wattstunden mehr ≈ 0.1 L oder 0.1 kWh / 100 km Mehrverbrauch.
VERZÖGERN:
Schauen Sie weit voraus, beobachten und analysieren Sie den Verkehr (einbiegende LKW's, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Ampelsequenzen etc.). Bremsen Sie nur wenn nötig! Verzögern Sie ihr Tempo vor Kurven, Kreiseln, Ortseinfahrten, primär mit Rollen/Segeln (Automat Position 'N') und dann Fuss vom Gas (Verbrauch Null). Setzen Sie den Richtungsanzeiger zeitig.
Geringer Rollwiderstand ist vorteilhaft denn die Reifen/Räder sind für bis zu 20 Prozent des Treibstoffverbrauchs eines
Fahrzeugs verantwortlich (siehe: Bundesamt für Energie Reifenetikette).
E-Auto:
Benutzen Sie die Wählschalter-Stellung 'N' für längere Roll-/Segelphasen.
Wechseln Sie jedoch auf 'D' sobald Sie rekuperieren/verzögern möchten.
Rekuperation:
Bei den von mir getesteten E-Autos liessen sich ≈ 1/4- bis gut 1/3 derjenigen Energie rekuperieren, welche für die Bergfahrt benötigt wurde (bei vergleichbarem Gefälle für Berg- und Talfahrt).
Ein Beispiel:
Der KIA Soul EV benötigte für die 26 km Bergstrecke (1600 Höhenmeter) von Innertkirchen auf den Sustenpass ≈ 10,5 kWh (entspricht ≈ 0,66 kWh pro 100 Meter Höhengewinn oder gut 40 kWh / 100 km).
Auf der 30 km langen Talfahrt nach Amsteg (1700 Höhenmeter) liessen sich ≈ 4 kWh rekuperieren (entspricht ≈ 0.235 kWh /100 Meter Höhenverlust). Basis für die Berechnung ist die prozentuale Batterie-Anzeige (NICHT die Reichweiten-Angabe!).
ABSTAND = ANSTAND
Wer den gesetzlichen Mindestabstand von minimal 2 Sekunden einhält fährt sicherer, gleichmässiger und muss weniger bremsen. Auch zwei Sekunden hinter einem LKW lässt sich von dessen Windschatten profitieren. Fahren Sie aber NICHT NÄHER auf! Ein Abstandspuffer begünstigt effizientes Fahren und Sie müssen weniger oft bremsen Sie als Ihr Vordermann.
Sind Sie schon ein Roller - oder noch ein Bremser ?
GESCHWINDIGKEIT:
Mit 80 km/h (dem bauartbedingten LKW Höchst-Tempo) fahren Sie auf der (rechten !) Autobahnspur viel weiter pro Tank.
Gleiten statt Hetzen. Und Rechts fährt sich's zudem stressfreier und mit geringeren Tempo-Amplituden als Links.
Zwischen 80- und 120 km/h Konstantfahrt steigt der Energiebedarf pro zusätzlichen km/h um ≈ ein Prozent.
120 statt 80 kostet also ≈ 40 Prozent mehr ... 120 statt 80 als Durchschnitts-Tempo kostet sogar rund das Doppelte !
Merke: Wer immer am Limit fährt vergibt sich Reserven!
Es ist viel einfacher 10 Min früher loszufahren als unterwegs 5 Min 'aufzuholen'.
E-Auto:
Hohe Tempi fressen Strom und Reichweite. Mit LKW Tempo (LKW) können Sie Ladestopps unterwegs minimieren.
Weniger Ladestopps vermindern die Gesamtfahrzeit und erhöhen damit die Durchschnittsgeschwindigkeit.
Apropos - FUSSGÄNGER:
Ja, auch zu Fuss lässt sich Treibstoff und CO2 sparen: Denn wer sich beim Fussgängerstreifen nur zum Schwatz trifft oder dort das Handy konsultiert zwingt ev. eine ganze Kolonne und -zig Tonnen von motorisierten Verkehrsteilnehmern zu vermeidbaren, treibstoff- und CO2-intensiven Stopps. Da schaffen Handzeichen und Blickkontakt Klarheit und es ist nicht verboten ein paar Sekunden weg vom Zebrastreifen zu warten um die Strasse dann zusammen mit weiteren Personen CO2-freundlich im Pulk zu queren...
Die untenstehenden vier anschaulichen Grafiken stammen von ECODRIVE
Fahren Sie im Bereich des besten spezifischen Verbrauchs (am meisten PS + Drehmoment pro Liter Verbrauch).
Gerade bei Bergfahrt erreichen Sie den besten spezifischen Verbrauch mit relativ viel Gas im grösstmöglichen Gang (natürlich ohne Motorstottern ...)
Versuchen Sie die Tempoamplituden klein zu halten und nutzen Sie beim Beschleunigen auch die Topografie !
Bei dieser Schaltgrafik bietet sich ein 'Überspringen' des 4. Ganges geradezu an ...
Moderne Verbrennungs-Motoren ermöglichen ruckfreie, ökonomische Konstantfahrt bereits ab Leerlaufdrehzahl ...
Bis Tempo 80 hat der Rollwiderstand einen signifikanten Anteil am Gesamtwiderstand. Breitreifen, nicht konformer Reifendruck sowie schleifende Bremsen (!) erhöhen den Verbrauch spürbar.
Auf der Autobahn lohnt es sich auf der rechten Spur gleichmässig mit LKW Tempo zu fahren (wenig Zeitverlust und grosses Spritsparpotenzial)
Oh, einen hab' ich noch:
Doch dieser HONDA Insight 1 hat wohl kaum den Segen des TÜV oder eines Schweizer Strassenverkehrsamts ...