Mit weniger Energie weiter fahren und CO2 sparen
'Sleek' kommt er daher - der VW ID.7 Pro und glänzt mit einem
cw-Wert ab 0.23 gepaart mit einer recht moderaten Stirnfläche.
Das macht ihn selbst mit der üppigen PIRELLI Scorpion Winterbereifung (vorn 235/45 R20 / hinten 255/40 R20) zu einem guten Roller. Ja, viel und gutes Rollen senkt den Verbrauch!
Bei Temperaturen zwischen 2°C und 10°C wurden 702 km 'abgestromert'. Fast ein Viertel davon auf der Autobahn mit angezeigtem Tempo 90 km/h (ohne LKW Windschatten):
Zu zweit mit Gepäck und fast 2.4 Tonnen Fahrgewicht wurden dabei ≈ 14 kWh pro 100 km verstromert. Pro km/h höherem Durchschnitts-Tempo steigt der Verbrauch um rund 1.2% (110 km/h Schnitt verbraucht also 28% mehr Strom als 86 km/h Schnitt). Aufgrund der Vollausstattung mit üppiger Bereifung erwies sich ein 'overall' Verbrauchsschnitt von 14 kWh als eine Art 'Schallgrenze'.
Da VW für den ID.7 je nach Ausstattung WLTP Verbrauchswerte zwischen 14.1- und 19.2 kWh publiziert und der WLTP-Wert für den üppig ausgestatteten Testwagen nicht eruierbar war, scheinen 14 kWh ein optimistischer Wert zu sein. Wer darunter bleiben will muss sehr sachte fahren und 'Pulse & Glide' applizieren (also eher zügig beschleunigen und dann situativ rollen lassen). Die 702 km forderten 133 Akku-Prozente oder rechnerisch 102.4 kWh. Die Akku-Prozente nehmen übrigens nicht linear ab: Die ersten 50+ Prozente lieferten ≈ 5 km pro %, die letzten 20% ergaben ≈ 7 km pro % ... Stabil war dagegen die Reichweiten-Anzeige. Nun sind wir auf den ID.7 Pro S gespannt ...
Wie schon erwähnt hat die Ausstattung einen signifikanten Einfluss auf Verbrauch und Reichweite.
Im SEP 24 hatte ich nun die Gelegenheit die ID.7 'longrange' Version (VW ID.7 Pro S) zu testen.
Der optimierte Antriebsstrang (mit noch besserer Rekuperation) in Verbindung mit den Continental EcoContact 6 Q Reifen in den Dimensionen 235/50 R19 vorne und 255/45 R19 hinten senkt den (ECO) Verbrauch auf deutlich unter 11 kWh (809 hügelige km mit 99 Akkuprozenten und BC ø Verbrauch 10.4 kWh/100 km).
Ok, ich muss gestehen wir fuhren nur 19 % (≈ 154 km) auf der Autobahn (rechte Spur Tempo 90). Und: in der dichtbevölkerten Schweiz wird allgemein langsamer gefahren als im grossen Deutschland ... Aber über 800 km E-Reichweite - das ist doch mal ne Ansage!
Eine Woche später absolvierte das Auto, gesteuert von 7 Journalisten und meiner Wenigkeit, mit Bravour eine WLTP Reichweiten Challenge über 795 km mit 8000 kumulierten Höhenmetern.
Es ist ruhiger geworden an der 'Hypermiler - Front':
Das hat wohl damit zu tun, dass Hersteller mit teil- oder vollelektrischem Antrieb den durchschnittlichen, 'offiziellen' CO2 Ausstoss ihrer Flotte massiv verbessern können. Bei PHEV's hängt der in der Praxis realisierte CO2-Ausstoss aber ausschliesslich vom individuellen Driver-Verhalten ab.
Der Gesetzgeber gewährt mit der privilegierten PHEV Bewertung also Vorschusslorbeeren.
Damit wird das unbestechliche Ermitteln von minimalen Praxisverbräuchen durch Ecodriver natürlich für einige Hersteller etwas weniger 'PR-trächtig'.
Das ist der JAC eJS1 ! Noch nie gehört ?
Es ist das E-Auto bei dem der 'Reichweiten-Kilometer' mit Abstand am günstigsten zu haben ist - zumindest in der Schweiz.
Der JAC eJS1 ist definitiv nicht 'nur' ein Stadtauto. Im Gegenteil: Mit diesem Auto lässt sich wirklich trefflich stromern und zwar ziemlich weit und zum Spartarif. Es ist einfach kein Fahrzeug für ungeduldige Hetzer. A 'right lane cruiser' würden die Amerikaner sagen. In der Agglo kann man sich durch Anwählen des Long Range Modus gröbere Bussen ersparen und das Tempo auf rund 65 km/h limitieren. Nicht die Leistung sondern nur das Höchsttempo wird limitiert. Kommt man auf die Überlandstrasse - wechselt man einfach in den Economy Modus. Okay, mit 61 PS sollten eigentlich auch Tempo 120 möglich sein (der JAC eJS1 ist auf Tempo Reisebusse limitiert...).
Für 17'900.- kriegt man einen gut ausgerüsteten Kleinwagen dessen Fahrverhalten sehr ordentlich ist. Mich hat der kleine Stromer positiv überrascht.